
Am heutigen Tag gedenken wir dem 475. Todestag von Martin Luther. Dieser starb am 18. Februar 1546 in Eisleben.
Aus den bekannten Gründen war es uns leider nicht möglich den Vortrag "Kunst zum Gedächtnis. Die Bildepitaphien des Eislebener Gottesackers" als Präsenzveranstaltung im Museum "Luthers Sterbehaus" in Eisleben abzuhalten. Der Vortrag gilt als Startschuss für unsere neue Reihe im Mansfelder Land "Museum nach Feierabend".
Die Referentin Dr. Ruth Slenczka, Leiterin unserer Museen in Wittenberg, ließ es sich nicht nehmen und hielt den Vortrag vor der Kamera. So kann sich der Vortrag nun in aller Ruhe angesehen werden.
Inhalt:
Auch wenn es in der Reformation zu Bilderstürmen und Bildentfernungen aus Kirchen kam, setzte sich Luthers bilderfreundliche Haltung langfristig durch: Nur die reformierten Kirchen blieben kahl, während die lutherischen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts oftmals als Bildersäle und Schatzkammern neu ausgestattet wurden. Wie vor der Reformation waren zumeist wichtige, reiche Familien und Einzelpersonen die Auftraggeber kirchlicher Kunst. Sie stifteten vor allem Epitaphien, Bildtafeln, die an Verstorbene erinnern. Die Cranachwerkstatt war Vorreiter für Epitaphien mit neuartigen, reformatorischen Bildprogrammen. Über die vielen Lehrlinge und Gesellen, die über die Jahre in Wittenberg ausgebildet wurden, verbreiteten sich diese Bildprogramme in ganz Europa.
Auch Veit Thiem war ein Schüler Cranachs. Die Epitaphien, die er für den Eislebener Kronenfriedhof schuf, gehören zu dem erst ansatzweise gehobenen Schatz reformatorischer Kunst Europas.