Unsere Sammlungen

Vom exquisiten Cranachgemälde bis zur Badeente aus Gummi, vom Weltdokumentenerbe bis zum Rezept für Lutherkuchen samt Schablone zum Verzieren mit Puderzucker: Unsere Sammlungen umfassen eine Fülle sehr unterschiedlicher Zeugnisse zu Luther, Melanchthon, der Reformation und ihrer Rezeptionsgeschichte. Sie reichen von Büchern, Grafiken, Handschriften, über Münzen und Medaillen bis hin zu Gemälden.

Sammlung Online

Die digitale Datenbank „Sammlung Online“ lädt ein, unsere Exponate auf besondere Art und Weise kennenzulernen. 


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rechts und links weiße Regale, Mitte Gitterwände mit Gemälden
  • Der Ausgangspunkt der Sammlungen liegt weit zurück – im Jahr 1693, als in Eisleben eine Gedenkstätte in Luthers Geburtshaus eingeweiht wurde. 
    Die Sammlungen des Lutherhauses in Wittenberg entstanden in Vorbereitung 
    auf die Eröffnung des Hauses als Museum im Jahr 1883. 
     
  • Den Grundstock bildeten die Sammlungen des Halberstädter Oberdompredigers Christian Friedrich Bernhardt Augustin, ein Geschenk des preußischen Königs an das Lutherhaus Wittenberg im Jahr 1860, und die Druckschriftensammlung von Karl Knaake, dem Begründer der Weimarer Lutherausgabe.

 

Jedes Jahr wachsen die Sammlungen durch gezielte Ankäufe. Bei den Neuerwerbungen jüngerer Zeit handelt es sich vor allem um Kunstwerke, Karikaturen und Luthersouvenirs, die im Zusammenhang mit dem 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017 entstanden sind. Hinzu kommen große und kleine Schenkungen von Privatpersonen.

Eine außergewöhnliche Schenkung im Jahr 2018 war zum Beispiel eine Seidenmalerei des koreanischen Künstlers Cho Yong-jin, die Martin Luther als konfuzianischen Gelehrten zeigt. Das Bild entstand nach eingehenden Studien von Cranachs Lutherporträts.

Einige dieser herausragenden Lutherporträts von Lucas Cranach d. Ä. und seiner Werkstatt befinden sich in unserem Besitz. Ein besonderes Werk ist die Zehn-Gebote-Tafel von 1516 aus der Cranachwerkstatt. Rund 200 Gemälde, vor allem aus dem 16. und dem 19. Jahrhundert, gehören zur Sammlung.

Weitere Darstellungen des Reformators und seines Lebens, darunter eines seiner frühesten Porträts von 1520, finden sich unter den rund 14.000 grafischen Blättern aus dem 15. bis zum 21. Jahrhundert. Aber auch Bildnisse weiterer Reformatoren, Gedenkblätter, Spottbilder und Stadtansichten sind hier zu finden.

Die historischen Buchbestände umfassen ca. 16.000 Titel vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Nahezu alle Erstausgaben von Luthers Schriften gehören dazu, darunter auch seine Übersetzung des Neuen Testaments von 1522 (Septembertestament) sowie die „Lutherbibel“ von 1534. Eine Besonderheit ist das weltweit einzige überlieferte Exemplar des „Klug‘schen Gesangbuches“ von 1533.

Auch 48 Inkunabeln (Drucke vor 1500) sowie die vom Wittenberger Rat angelegte Sammlung von etwa 14.000 Dissertationen und Disputationsthesen vom 16. bis ins 18. Jahrhundert zählen zu unseren historischen Buchbeständen, die seit 2017 von der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek Wittenberg verwahrt werden.

Ein ganz besonderes Objekt ist ein Brief Martin Luthers an Kaiser Karl V. Er verfasste ihn 1521 nach seinem Verhör auf dem Reichstag zu Worms. Der Brief gehört heute zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.

In den Sammlungen befinden sich weitere 7.500 Briefe und Manuskripte der Reformationsgeschichte sowie Handschriften zur Wittenberger Universitätsgeschichte, zur Geschichte deutscher und europäischer Dynastien und kulturhistorische Dokumente vom 11. bis zum 20. Jahrhundert.

Von der frühen Reformationszeit bis zum 500. Reformationsjubiläum reicht die numismatische Sammlung. Der rund 4.000 Münzen und Medaillen umfassende Bestand zählt zu den großen numismatischen Spezialsammlungen der Welt.

Die ganze Breite der Lutherrezeption zeigen Souvenirs, Porzellane, Möbel und Kuriositäten, die das Bild Martin Luthers oder eines seiner Zitate tragen.

Sammlung Online

Nur ein Bruchteil der über 100.000 Objekte kann in den Ausstellungen unserer fünf Museen öffentlich zugänglich gemacht werden. Alle anderen Kunstwerke, Grafiken, Medaillen und Schriften lagern sicher verwahrt hinter den Mauern der Museumsdepots.

Die digitale Datenbank „Sammlung Online“ macht sie erstmals online recherchierbar. In den kommenden Jahren werden unsere Bestände und ihre kulturgeschichtliche Bedeutung nach und nach weiter aufgearbeitet und in der Online-Datenbank veröffentlicht.

Kontakt

Dr. Tobias Espinosa

Collegienstraße 54
06886 Lutherstadt Wittenberg

T. 03491 4203 139
E. tobias.espinosa@luthermuseen.de